Dezember 2023 - Januar 2024. Ereignisse in den BVRE-Mitgliedsorganisationen

Olga Groznaya · 

Dezember und Januar sind die traditionelle Zeit des Schenkens. Aber in Deutschland waren diese Monate nicht nur voller festlicher Veranstaltungen, sondern auch voller Protestveranstaltungen. BVRE-Mitgliedsorganisationen stellten festliche Weihnachtsbäume auf, organisierten Wohltätigkeitsveranstaltungen und setzten sich gleichzeitig für ihre Rechte ein.

Die Träume von 90 Kindern wurden dank der Weihnachtsaktion der Kaufhof-Galerie in Düsseldorf wahr. An den traditionell festlichen Weihnachtsbäumen in der Galerie hingen in diesem Jahr auch Wünsche von Flüchtlingskindern aus der Ukraine. Gesammelt wurden die Wünsche von der NGO de. Perspektive e.V. , und zwar nicht nur in Düsseldorf, sondern auch im Wuppertaler Waisenhaus, das nach Kriegsausbruch nach Deutschland evakuiert wurde. Unter den Geschenken, die Galeriebesucher für die Kinder kauften, waren Süßigkeiten, Kleidung und Spielzeuge. de. Perspektive e.V. übergab die Geschenke gemeinsam mit dem Nikolaus an die Kinder.

Das Kultur- und Bildungszentrum "ASSORTI" aus Wiesbaden schickte Neujahrsgeschenke in die Ukraine. Sie wurden von den Schützlingen des Regionalen Zentrums für soziale und psychologische Rehabilitation von Kindern in Winnyzja entgegengenommen. Sie nahmen ein sehr rührendes Dankesschreiben auf. Die Aktion wurde von der Organisation "Dobro neem neem kordoniv" koordiniert, mit der Assorti eine Kooperation eingegangen ist.

Interkulturelles Zentrum für Begegnung, Beratung, Bildung RODNIK e.V. (Fulda) hat die neuen Vorsitzenden als Doppelspitze. Frau Iuliia Ieromenko  und Anastasiia Nukulina wurden als 1. und 2. Vorsitzende während der Mitgliederversammlung Ende Dezember gewählt. „Das Jahr 2023 war nun wieder mal ein Jahr voller Herausforderungen, doch jede hat uns gestärkt und näher zusammengebracht“, betonte Larissa Timpel, die Geschäftsführerin des Vereins. Die neugewählte 1. Vorsitzende des RODNIK e.V. Iuliia Ieromenko  bedankte sich bei den Anwesenden: „Viele ukrainische Geflüchtete wissen RODNIK als zuverlässigen Ansprechpartner für Neuzuwanderer in Fulda zu schätzen. Vorstand zusammen mit allen Mitgliedern wird nach neuen Ideen für vielfältige Vereinsaktivitäten suchen und neue Initiativen für Gemeinschaftsleben in Fulda unterstützen“.

Vertreter vieler BVRE-Mitgliedsorganisationen haben im Januar an Protesten gegen Rechtsextremismus in Deutschland teilgenommen. Mehrere Dutzend Mitarbeiter*innen der Organisation Ausländerrat Dresden e.V. demonstrierten. Sie protestierten gegen die Partei AFD und mögliche Pläne zur Änderung der deutschen Migrationspolitik. Nach verschiedenen Schätzungen nahmen bundesweit hunderttausende Menschen an Demonstrationen gegen Rechtsradikalismus teil.

Der Club Dialog e.V. in Berlin hat gemeinsam mit kommunalen und sozialen Organisationen an einer Protestaktion teilgenommen. Der Stadtbezirk Mitte beabsichtigt, die Finanzierung der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe einzuschränken. Die Arbeit von 53 Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen, 28 Einrichtungen der Schul- und Jugendsozialarbeit und 14 Familienzentren ist bedroht. Zu diesen Einrichtungen gehört auch das Shalash-Zentrum, in dem seit vielen Jahren Kinder, Jugendliche und ihre Eltern Hilfe und Unterstützung erhalten. "Der Bezirk Mitte verabschiedet sich damit von Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe, die sowohl eine präventive Wirkung entfalten als auch in akuten Krisensituationen unterstützen. Gerade benachteiligte Familien, Schüler*innen sowie Kinder und Jugendliche verlieren wichtige, verlässliche Ansprechpartner*innen, sichere Räume der Begegnung und Angebote, die zur Stabilisierung dieser Zielgruppe wesentlich beitragen. Wichtige Bestandteile der Präventionskette gehen verloren und die Weiterleitung in ergänzende Unterstützungsangebote (z.B. Therapien) wird verhindert. Die langfristig aufgebaute und bewährte bezirkliche Infrastruktur in Form bestehender Kooperationen und Netzwerke wird zerstört", heißt es in dem offenen Brief, den die Protestierenden vor der Aktion unterzeichnet haben.

Quarteera e.V. initiierte und veranstaltete einen Protest vor der russischen Botschaft in Berlin gegen die Anerkennung der "LGBT-Bewegung" als extremistische Organisation. Nach der Entscheidung des russischen Obersten Gerichtshofs war die Identität von LGBT-Menschen von Verfolgung bedroht. Trotz des schlechten Wetters und eines Streiks der Transportarbeiter an diesem Tag zog der Protest viele Zuschauer*innen an und wurde von deutschen Politiker*innen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens unterstützt.

AVP e.V. (Akzeptanz, Vertrauen, Perspektive) baut seinen YouTube-Kanal aus. Eine der Hauptrubriken sind nützliche Tipps auf Ukrainisch und Russisch. Die Rubrik wird von Yulia Putyatina geleitet, die nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine aus Charkiw nach Deutschland kam. Videoproduzent Artem Miroshnik erklärt: "Unsere Moderatorin ist eine Freundin, die mit den gleichen Problemen wie andere Flüchtlinge zu kämpfen hat, Deutschkurse besucht, Artikel lernt und einen Job sucht. Am Anfang war nur Julia selbst im Studio, jetzt kommen Menschen mit ihren eigenen Erfolgsgeschichten und Problemen zu ihr. Es ist uns wichtig, nicht nur Probleme zu äußern, sondern auch Lösungen zu finden, wie beim Thema Mobbing , wir haben Antworten gesammelt, was man in jeder spezifischen Situation tun kann".

Die Filmwerkstatt weltoffene Jugend des Kolibri e.V. in Dresden hat den Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ gewonnen. Der Aktiv-Wettbewerb wird von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) durchgeführt. Mehr als 300 Beiträge wurden eingereicht, um im Jahr 2023 zu gewinnen. Kolibri e.V. erhielt den Preis für seine Filmwerkstatt, in der der Film „Wie will ich leben? Ab jetzt mit Chuzpe!“. Der Film erzählt die Geschichte eines jüdischen Mädchens, das sich gemeinsam mit seinen Klassenkamerad*innen mit dem Thema Religion auseinandersetzt.

Das Integrations- und Kulturzentrum im Kreis Mettmann organisierte während der Schulferien ein interessantes SKYWALKERS-Projekt. Kinder und Jugendliche lernten in interaktiven Workshops, wie man mit Geld sinnvoll umgeht. Außerdem spielten die Skywalkers verschiedene Sportspiele. Der Höhepunkt des Projekts war ein Treffen mit dem Team des Start-ups AbukaHey, das sich die Förderung körperlicher Aktivität zum Ziel gesetzt hat. Das SKYWALKERS-Projekt wurde vom LVR unterstützt.

Der Verein Wissensturm e. V. hat eine Online-Galerie zur Unterstützung des Projekts "Willkommen? Klasse!". Im Rahmen des Projekts werden seit 2022 Kreativworkshops für Kinder und Eltern aus der Ukraine organisiert, die vor dem Krieg nach Deutschland geflohen sind. Die Werke der Kinder, Eltern und ihrer Mentor*innen können in der Online-Galerie gekauft werden. Alle eingenommenen Gelder werden für die Weiterentwicklung des Projekts verwendet. Wie die Organisation betont, geht es nicht nur um finanzielle Unterstützung, sondern auch um eine Botschaft der Solidarität und des Mitgefühls. Lasst uns gemeinsam Kunst und Hoffnung verbreiten!

Фото: AVP e.V., de.Perspektive e.V., Wissensturm e. V., Quarteera e.V., Клуб Диалог, RODNIK e.V., ASSORTI gUG, de., Ausländerrat Dresden e.V.