PISA-Studie im Fokus: BVRE analysiert differenziert

Vorstand und Mitarbeiter*innen des BVRE e.V. · 

Wir, das gesamte Team und der Vorstand des Bundesverbandes russischsprachiger Eltern e.V., betrachten die Ergebnisse der PISA-Studie differenziert. Die pauschale Zuweisung von Schuld an Kinder mit Migrationsgeschichte für schlechte Bildungsergebnisse ist inakzeptabel und wenig zielführend. Wir setzen uns nachdrücklich für eine inklusive Bildungspolitik ein, die Chancengleichheit und eine umfassende Förderung aller Kinder gewährleistet.

Wir erkennen die Herausforderungen an, die durch die schnelle Zunahme von Kindern mit vielfältiger Migrationsgeschichte in Deutschland entstanden sind. Deutschland ist eine Migrationsgesellschaft – die Bildungslandschaft muss darauf vorbereitet sein, um diese Vielfalt zu bewältigen.

Wir betrachten Bildung als grundlegendes Menschenrecht, das für alle Kinder gleichermaßen zugänglich sein sollte. Wir stehen fest dazu, dass der Bildungsweg bereits mit dem obligatorischen Kindergartenbesuch für alle Kinder beginnen sollte. Dafür bedarf es mehr Kindergartenplätze für alle, Hochschulbildung der Erzieher*innen an (Fach)hochschulen, verglichen mit dem Studium der Erziehungswissenschaften oder der Sozialen Arbeit, laufende Weiterbildungen für Erzieher*innen in Sprachförderung und interkultureller Bildung im Elementarbereich. Die Fähigkeit, auf die Vielfalt der Bedürfnisse und Hintergründe aller Kinder einzugehen, ist entscheidend für eine inklusive Bildungspolitik.

Wir würdigen ausdrücklich das vorbildliche Engagement vieler Kultur- und Integrationszentren in ganz Deutschland für die Integration von Aussiedler- und Kindern mit Migrationsgeschichte. Durch die Bereitstellung von Wochenendschulen leisten diese Zentren einen wertvollen Beitrag zur gezielten Förderung der Herkunftssprachen, zur Vertiefung mathematischer, technischer, naturwissenschaftlicher und musikalischer Fähigkeiten und Kenntnisse sowie zur Sprachförderung in deutscher und weiteren Sprachen im vorschulischen und schulischen Bereich.

Es ist jedoch unabdingbar zu erkennen, dass für eine nachhaltige Wirkung und flächendeckende Unterstützung gezielte strukturelle Fördermaßnahmen erforderlich sind. Wir fordern daher eine verstärkte strukturelle Förderung von Initiativen, die sich für die Integration von Kindern mit Migrationsgeschichte einsetzen. Dies kann finanzielle Unterstützung, die Schaffung von Rahmenbedingungen und die Anerkennung ihrer wertvollen Arbeit beinhalten.

Die gezielte strukturelle Förderung soll sicherstellen, dass solche Wochenendschulen und Initiativen nachhaltig agieren können, um die Bildungschancen zu verbessern und einen positiven Einfluss auf die Integration und Entwicklung der Kinder zu nehmen. Wir setzen uns aktiv dafür ein, dass diese Forderungen in den bildungspolitischen Diskurs einfließen und konkrete Maßnahmen ergriffen werden, um die Integration und Bildung aller Kinder in Deutschland zu stärken.

Unser Bundesverband setzt sich aktiv dafür ein, dass diese Vorschläge in die Bildungspolitik integriert werden, um eine chancengleiche und integrative Bildung für alle Kinder in Deutschland zu gewährleisten. Es ist unser gemeinsames Ziel, eine positive Veränderung im Bildungsbereich herbeizuführen und die individuellen Potenziale jedes Kindes zu fördern.

Wir, als Bundesverband russischsprachiger Eltern e.V., engagieren uns bereits aktiv in verschiedenen sozialen Projekten, die darauf abzielen, die Bildungschancen von Menschen aus dem postsowjetischen Raum in Deutschland zu stärken. Durch eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen und anderen Akteur*innen streben wir an, die Bedingungen für eine integrative Bildung zu verbessern und einen positiven Beitrag zur Entwicklung aller Kinder zu leisten.