All Together Now for Europe without Discrimination and Chances for All!

Der BVRE e.V. (Bundesverband russischsprachiger Eltern) wird zusammen mit Rigas Schule Nr. 71 in dem Zeitraum 2017/18 das Projekt ‚All Together Now for Europe without Discrimination and Chances for All! Ein deutsch-lettisches Filmprojekt von Jugendlichen ohne und mit geringen Chancen im vereinten Europa‘ durchführen, welches durch die Stiftung der EVZ (Erinnerung, Verantwortung und Zukunft) im Rahmen von Europeans for Peace (ein Förderprogramm für internationale Schul- und Jugendprojekte) gefördert ist.

Unser Verband hat bereits Erfahrungen mit einem ähnlichen Projekt gemacht, welcher 2015/2016 stattgefunden hat und ebenfalls von der Stiftung der EVZ gefördert wurde. Auch damals wurde mit Rigas Schule Nr.71 kooperiert, welche sich besonders auf Integration und Rehabilitation für Kinder und Jugendliche mit Behinderung, sowie einem integrativen Inklusionskonzept beschäftigt, und zu der bereits seit 2013 eine Partnerschaft mit dem BVRE besteht. Die Partnerschaft ist von besonderer Bedeutung für das Projekt, da Lettland im Vergleich zu Deutschland ein junges EU-Land ist und momentan demokratische Veränderungen in der Gesellschaft durchlebt.

In dem Projekt geht es um einen Austausch von zwei multikulturellen Gruppen von Jugendlichen (je 15 Personen inkl. zwei Begleitpersonen pro Gruppe) aus Köln bzw. NRW und Riga in dem Alter von 15 bis 21. Bei den Teilnehmern aus Riga handelt es sich vor allem um Jugendliche mit körperlichen Einschränkungen. Im Oktober 2017 und März 2018 wird jeweils ein 6-7 tägiger Austausch erfolgen, wobei die Jugendlichen gemeinsam einen Film zusammenstellen werden.

Die Themenbereiche mit denen währen des Projekts gearbeitet werden soll beziehen sich vor allem auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Leben der Jugendlichen, sowie den Umgang mit besonderen Gruppen, Diskriminierung und Inklusion in den jeweiligen Ländern, wobei den Bereichen der von Antidiskriminierungs- und Toleranzarbeit besonderer Wert erteilt wird.

Der Schwerpunkt wird auf Austausch, Teamwork und Selbstreflexion gelegt, die bei der Ausarbeitung des Films zum Ausdruck kommen sollen. Die Leitfrage des Projekts - „Wie stellt sich die Jugend eine gemeinsame Zukunft in Europa ohne Diskriminierung von Besonderheiten im Aussehen, der körperlichen und geistigen Fähigkeiten, mit Migrations- oder Fluchterfahrung, unterschiedlicher Ethnizität und Religion vor?“ - soll anhand von biografischer Forschungsarbeit in Form von Interviews anderer Jugendlicher erarbeitet werden. Im resultierenden Film sollen die Ergebnisse, vor allem bezogen auf Identitätssuche, Probleme, Träume und Ziele, in Form einer Dokumentation festgehalten werden und am Ende des Projekts der Öffentlichkeit in Form einer Premiere mit ca. 250 Gästen präsentiert werden.

Die Arbeit der Jugendlichen soll durch Workshops zum Thema Erstellung eines (Dokumentar-)Films und biografischer Bildungsarbeit unterstütz werden. Hierfür sollen Fachspezialisten wie Kameramann/Kamerafrau, Theaterpädagogen- und -regisseure, Cutter, Kostümbildner/innen, Ton- und Lichttechniker/innen einbezogen werden.

Das Ziel des Projekts ist es mit dem präsentierten Ergebnis die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und Gesellschaft auf die Problematik von sozialer, ethnischer, sexueller, sowie geistiger und körperlicher Diskriminierung zu lenken. Die Jugendlichen sollen sich anhand ihrer Arbeit die verschiedenen Aspekte ihrer Erfahrung mit Diskriminierung vor Augen führen, und anschließend versuchen Werkzeuge zu entwickeln mit denen eine kritische Meinung zu diesem Thema erreicht werden kann, welche unabhängig von sozialen und gesellschaftlichen Klischees arbeitet.

Im Verlauf werden sich die Teilnehmenden mit ihren eigenen Biografien und Erfahrungen auseinandersetzen. Dies soll verstärkt auf ein positives Selbstwertgefühl, ein stärkeres Selbstbewusstsein und eine aktive Position in der Gesellschaft sowie in Europa auswirken. Außerdem spielt der internationale Austausch der beiden Institutionen und der kulturelle Austausch der Jugendlichen eine große Rolle, durch welchen zukünftigen Projekten die Kooperation erleichtert werden soll.

Wir erhoffen uns durch dieses Projekt die Aufmerksamkeit auf die Themenbereiche der Diskriminierung und Inklusion in einer Gesellschaft, vor allem aber der erwähnten Altersgruppe der Jugendlichen, zu lenken. Toleranz von verschiedenen sozialen Gruppen, im europäischen sowie lokalen Kontext spielt für uns eine besondere Rolle, die während dieses Austauschs erfolgen soll.

 

Das Projekt wird gefördert im Programm EUROPEANS FOR PEACE der Stiftung
„Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ).
Diese Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung der Stiftung EVZ dar. Für
inhaltliche Aussagen trägt der Autor die Verantwortung.

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