Stellungnahme des Bundesverbandes russischsprachiger Eltern (BVRE) e.V. zur Erneuerung der interkulturellen politischen Bildung

Der BVRE ruft zur Erneuerung der interkulturellen politischen Bildung in Deutschland auf, um Islamophobie zu beseitigen.

Mit Besorgnis lesen wir die alarmierenden Ergebnisse der aktuellsten Studie von der Bertelsmann Stiftung, die zahlreiche Vorbehalte gegen Muslime und Musliminnen in Deutschland aufzeigen. Zwar wird auf verschiedenen Ebenen viel zur Stärkung des interkulturellen Dialogs und der Entwicklung der Toleranz gemacht, doch Vorurteile vermehren sich rasch und bleiben lange erhalten.

Der BVRE bekennt sich seit der Gründung 2009 zu demokratischen Werten einer pluralistischen Gesellschaft und steht für einen nachhaltigen interreligiösen und interkulturellen Dialog, in dem Vorurteile und negative Bilder des Anderen keinen Platz haben. Wir plädieren für offene Debatte über kontroverse Themen und unterscheiden diese deutlich von rassistischen Diskursen und Diskriminierungspraktiken. Statt Ängste zu pflegen und diese zu vermehren, soll insbesondere die außerschulische politische Bildung helfen, den Dialog unter Jugendlichen mit verschiedenen ethnischen und religiösen Identitäten zu pflegen und zu entwickeln. Migrant*innencommunities, vor allem Jugendliche, sind in diesem Prozess die allerwichtigsten Akteur*innen

Der BVRE arbeitet seit 2015 an der Erneuerung der politischen Bildung und entwickelt, zusammen mit zahlreichen Migrant*innencommunities, das Konzept der aufsuchenden interkulturellen politischen Bildung. Das Ziel dieses neuen Modells ist, Migrant*innenorganisationen, Jugendliche und Familien mit Migrationshintergrund, sowie die ganze deutsche Gesellschaft proaktiv zum interkulturellen Dialog einzuladen. Man soll Defizite des bisherigen interkulturellen Dialogs erkennen und effiziente Kommunikationskanäle für den Dialog feststellen. Es ist wichtig, alle politischen Akteur*innen in eine kritische und offene Debatte über Ängste und Spannungen in der Gesellschaft einzubeziehen.

Studie, auf die Bezug genommen wird, finden Sie hier:

https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/Religionsmonitor_Vielfalt_und_Demokratie_7_2019.pdf

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