15 Jahre BVRE – Jubiläum in Berlin
Der große Saal der Berliner Stadtmission verwandelte sich für einen Tag: bunte Wimpel an den Säulen, Bildschirme mit Jubiläumsdesign auf der Bühne. Der Bundesverband russischsprachiger Eltern hatte Freundinnen und Freunde, Kolleg*innen und Partnerorganisationen eingeladen, um gemeinsam 15 Jahre Engagement zu feiern. Über 130 Gäste kamen zu diesem Anlass nach Berlin.
„In Weimar lebten Goethe und Schiller – und in „In Weimar lebten Goethe und Schiller – und in Weimar wurde auch der BVRE gegründet.“ Daran erinnerte die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie für Antirassismus, Natalie Pawlik, in einem Grußwort, das von ihrer Mitarbeiterin Laura Kolland verlesen wurde.
Videobotschaften kamen von Dr. Felix Klein, dem Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, sowie von dem Europaabgeordneten Sergey Lagodinsky. Auch die Bundeszentrale für politische Bildung gratulierte – stellvertretend sprach Carolin Savchuk. Seit 2015 ist der BVRE als Träger der politischen Bildung aktiv und gestaltet diesen Bereich mit viel Engagement mit.
Nach einem kurzen offiziellen Teil blickten wir gemeinsam zurück. Auf der Leinwand: Bilder aus den Anfangsjahren des Verbandes – bewegend für alle, die im Raum waren.
„Wir haben den Verband 2010 mit einer Gruppe engagierter Eltern gegründet“, erinnerte sich Wladimir Weinberg, Vorsitzender des BVRE. „Einige von ihnen sind heute hier – wie Viktor Ostrovsky oder Sergey Aruin. Auch Tatjana Forner vom Club Dialog war von Anfang an eine wichtige Stütze für unseren Aufbau.“
Die Geschichte des BVRE ist auch die Geschichte der Menschen, die er verbindet. Olga Sperling war bei der allerersten Begegnung in Weimar dabei – damals gerade frisch beim Ausländerrat Dresden e.V., heute dessen Leiterin. Über ihren Werdegang und die Entwicklung des Verbands sprachen sie, Viktor Ostrovsky, Natalia Roesler und Wladimir Weinberg in einem moderierten Gespräch mit der Sozialwissenschaftlerin Darja Klingenberg.
Viele Wegbegleiter*innen aus anderen migrantischen Elternvereinen nahmen am Jubiläum teil. Sie sind seit Jahren verlässliche Partner des BVRE – gemeinsam gründeten wir das Bundeselternnetzwerk der Migrantenorganisationen für Bildung & Teilhabe (bbt). Dessen Geschäftsführerin Anja Treichel war ebenfalls zu Gast und nahm zusammen mit Kenan Kolat (FÖTED) und Vicente Riesgo Alonso (Bund der Spanischen Elternvereine) an der Fishbowl-Diskussion über die Zukunft der Elternarbeit teil.
Olga Sperling moderierte das Gespräch – offen, bewegend und pointiert. „Migration ist kein Hintergrund, sondern ein Ausgangspunkt“, sagte Kenan Kolat und sprach vielen im Saal aus der Seele. Aus dem Publikum kamen Beiträge zu Themen wie der Anerkennung ausländischer Lehramtsabschlüsse, Digitalisierung im Bildungssystem und der Frage, wie Eltern mit Migrationsgeschichte stärker in Kita- und Schulbeiräten vertreten sein können.
Ein besonderes Highlight war die Theater-Musik-Performance der Jugendinitiative de.Perspektiva e.V. – sie erzählte mit viel Witz und Gefühl Episoden aus dem Alltag des BVRE und seines Vorstands. Die Projektkoordinatoren Mikhail Weinberg, Yuri Krotov und der Politikreferent Marat Trusov standen dabei in ungewohnter Rolle auf der Bühne – als Musiker.
Zum Abschluss gab es Geschenke, Kunstwerke, Postkarten, Pflanzen-Samen – und viele Gespräche, die noch lange nach dem offiziellen Programm weitergingen. Denn 15 Jahre BVRE sind nicht nur ein Grund zum Feiern – sondern auch ein neuer Anfang.