Beteiligung von Migrant*innen-Eltern am Bildungsprotesttag

Olga Groznaya · 

16 Bundesländer, 29 Städte, 25.000 Menschen. Das sind die Statistiken des deutschlandweiten Bildungsprotesttages, der am 23. September 2023 stattfand. Migrant*innen-Eltern spielten eine aktive Rolle bei der Vorbereitung und Durchführung der Aktion.

Auf einer Trage vor der Demonstration wird eine Komposition getragen, die die Situation im deutschen Bildungssystem widerspiegeln soll. Ein schwerer Stein liegt auf einem Kind - dies symbolisiert die Probleme des Systems: Mangel an Kitaplätzen, ungleiche Chancen, Überlastung, Angst vor der Zukunft und vieles mehr.

Der Bildungsprotesttag wurde über mehrere Monate hinweg vorbereitet und das Bundeselternnetzwerk der Migrantenorganisationen für Bildung und Teilhabe (bbt) war aktiv an der Planung und Umsetzung beteiligt.

“Die Teilnahme von Eltern mit Migrationshintergrund ist sehr wichtig, damit wir unsere Stimme hörbar machen. Leider sind diesmal noch nicht so viele in den migrantischen Elternvereinen Engagierte dabei gewesen, deshalb möchten wir weiter dazu mobilisieren. Wir sind in der bundesweiten Vernetzung dabei , möchten jedoch auch unsere Mitglieder in den Regionen aufrufen, die Rechte von Kindern mit Migrationsgeschichte überall einzufordern und sich den Protesten anzuschließen”

betont Anja Treichel, Geschäftsführerin des Bundeselternnetzwerkes der Migrantenorganisationen für Bildung und Teilhabe (bbt).

Köln. Bild: Helena Matzola

Die Aktivist*innen stellten vier Hauptforderungen auf. Schule und Kita inklusiv und zukunftsfähig machen. Ausbildungsoffensive für Lehrer*innen und Erzieher*innen. Sondervermögen Bildung und ausreichende Finanzierung. Echter Bildungsgipfel auf Augenhöhe, einen vom Bundeskanzler in Absprache mit den Regierungschef*innen der Länder einberufenen Bildungsgipfel, um gemeinsam mit Vertreter*innen aus Zivilgesellschaft und Bildungspraxis über Auswege aus der Bildungskrise und den Aufbau eines gerechten, inklusiven und zukunftsfähigen Bildungssystems zu diskutieren.

In Hamburg nahmen Vertreter*innen des Norddeutschen Koordinierungsrates der russischsprachigen Bürger e.V., Mitglied des BVRE e.V., an dem Bildungsprotesttag teil. Der Leiter der Organisation, Vladimir Papkov, betont

“Wir haben an der Demonstration teilgenommen, zu der auch von BVRE e.V. aufgerufen wurde, da uns die Frage der Schulbildung sehr wichtig ist. Ich habe auch von der Jugendplattform RAZAM erzählt, die wir derzeit umsetzen. Ich bin sicher, dass wir nur durch gemeinsame Anstrengungen eine qualitativ hochwertige und inklusive Bildung für unsere Kinder erreichen können.”

Hamburg. Bild: Norddeutscher Koordinierungsrat der russischsprachigen Bürger e.V.

Die Organisatoren des Bildungsprotesttag beabsichtigen, Anfang Oktober die weitere Strategie zur Entwicklung der nationalen Bildungsbewegung zu diskutieren.