Die Ausstellung über Holocaust eröffnet in der Synagogen-Gemeinde Köln

Olga Groznaya · 

Die Ausstellungseröffnung „Holocaust mit den Augen der Künstler – der Schmerz bleibt haften“ fand in Köln statt. Die Ausstellung wurde im Rahmen des Projektes „Engagement für Opfer des Nationalsozialismus – Wir dürfen nicht vergessen…“ des Bundesverbandes russischsprachiger Eltern e.V. in Zusammenarbeit mit der Initiativgruppe der Opfer der Leningrader Blockade, der Synagogen-Gemeinde Köln und der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft organisiert.

Die Ausstellung beinhaltet Gemälde von 10 Künstlern aus 7 Ländern, Zeitgenossen oder die, die Holocaust selbst erlebt haben. Hier sind zum Beispiel die Bilder der Künstlerin Helga Weisowa zu sehen. Am 10. Dezember 1941 wurde Helga Weissova, ein zwölfjähriges jüdisches Mädchen aus Prag, nach Theresienstadt deportiert. „Zeichne, was Du siehst!“ hatte ihr Vater gesagt, nachdem sie ihm ein selbstgemaltes Bild in die Männerkaserne geschmuggelt hatte. Helga zeichnete und dokumentierte so den Alltag der Menschen im Ghetto.

Pavel Ageev, ehrenamtlicher Mitarbeiter des Projekts „Unterstützung für die Opfer des Nationalsozialismus“, das mit der Initiativgruppe der Opfer der Leningrader Blockade zusammenarbeitet und Evgeny Karchemnik, Leiter der Initiativgruppe

Die Ausstellung in der Synagogen-Gemeinde Köln wurde von dem Koordinator der Initiativgruppe der Opfer der Leningrader Blockade Evgeny Karchemnik angeregt. Seine Kindheit verbrachte er im von der Wehrmacht eingekreisten Leningrad, erlitt Hunger, permanente Luftangriffe, Krankheiten und wachsende Verzweiflung, bevor er über den Ladogasee in Sicherheit gebracht wurde. Evgeny ist auch einer der Teilnehmer des Projekts „Engagement für Opfer des Nationalsozialismus“, das vom Bundesverband russischsprachiger Eltern e.V. durch der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft finanziert wird. Im Rahmen des Projektes werden Begegnungen, Exkursionen, Generationendialoge mit Jugendlichen und Kindern für die Opfer des Nationalsozialismus durchgeführt.

„Kunst ist eine der intimsten Erinnerungsformen, die kollektive Erfahrungen speichert, weitergibt aber vor allem das Erinnern mit Freiheit verbindet - freie Interpretation der traumatischen Erfahrung ist die Voraussetzung für aktive Teilnahme an der Vergangenheit. Wir, der Verband russischsprachiger Eltern, beschäftigen uns seit unserer Gründung vor 13 Jahren in dem klassischen Weimar mit dem Thema Erinnerung an Verbrechen von Holocaust und werden diese Tätigkeit nie aufgeben. Wir sammeln private Geschichten, lernen, wie man unter Generationen gemeinsame Erinnerungsbrücken baut und vor allem begreift, dass unsere Freiheit heute fragil ist und wir es den Opfern schulden, über ihr Leiden und ihr Tod in dem Naziregime den künftigen Generationen erzählen zu können“, sagt Wladimir Weinberg, Geschäftsführer des BVRE e.V. bei der Ausstellungseröffnung.

Dass das Thema Holocaust für den modernen Autor so wichtig ist, zeigen die Werke der Kölner Künstlerin Tanja Kolinko. „Dies ist die Notwendigkeit, den unheilbaren Schmerz auszudrücken, den ich empfinde, wenn ich das Ausmaß der Zerstörung der lebenden, wehrlosesten, unschuldigsten und friedlichsten Menschen erkenne. Die Arbeit an diesem Thema ist meine innere Pflicht und ein Tribut an jene unglücklichen Menschen, die damals nicht überleben konnten.“

Die Ausstellung läuft noch bis Ende Februar 2023. Die Initiatoren hoffen, dass auch Menschen in anderen Städten die Ausstellung sehen können.