Frühjahr 2024. Projekte und Initiativen in den BVRE-Mitgliedsorganisationen

Olga Groznaya · 

Mit anderen Organisationen der Zivilgesellschaft zusammenzuarbeiten, neue Projekte zu starten, in andere Länder zu reisen, um Erfahrungen zu sammeln und die Grenzen sowohl geografisch als auch thematisch zu erweitern. Wir erzählen Ihnen, wie der März 2024 in den BVRE-Mitgliedsorganisationen verlief.

Der Dokumentarfilm "Blicke auf Frauen mit Migrations- und Fluchtgeschichte", der in Zusammenarbeit mit dem Ausländerrat Dresden e.V. entstanden ist, wurde im Dresdner Museum präsentiert. Es handelt sich um eine Ausstellung, die für das Bewusstsein von Rassismus und Diskriminierung in Geschichte und Gegenwart sehr wichtig ist. Es ist heute schwer vorstellbar, aber in Dresden konnte man von 1878 bis 1934 im Zoologischen Garten ... Menschen besichtigen. Mit einer anderen Hautfarbe, einem anderen Augenschnitt, um sie zu betrachten, wurden Exkursionen durchgeführt, sie waren "Fremde" und so wurden Stereotypen gebildet und Fremdenfeindlichkeit unterstützt. Eine Ausstellung im Dresdner Museum erzählt diese Geschichte und in einem neuen Dokumentarfilm sprechen zeitgenössische Protagonistinnen mit Migrationsgeschichte darüber, wie sie heute an Haltestellen, in Bussen und auf den Straßen Dresdens gesehen werden. Die sieben ehrlichen Interviews zeigen, wie der Blick einer zufälligen Person eine Quelle der Inspiration oder der Angst und Frustration sein kann.

Der deutsch-ukrainische Verein de.Perspektive e.V. aus Düsseldorf eröffnete eine Zweigstelle in Leipzig. Kolleg*innen und Partner*innen kamen, um der Organisation zu gratulieren. Die Zweigstelle hat bereits zwei neue Projekte für Sachsen, ein Memorandum über die internationale Zusammenarbeit mit der ukrainischen Frauenunion wurde unterzeichnet und eine große Gruppe junger Menschen trat der Organisation bei.

Das Deutsch-Russische Zentrum "Integration, Bildung, Soziales, Kultur" in Gießen ist als Träger der Bildungsmaßnahmen zertifiziert worden. Im März wurden auch die ersten fünf Bildungsmodule zertifiziert, die den Arbeitsämtern der Stadt und des Landes Hessen vorgestellt werden und in Zukunft den Bewohner*innen der Region zur Verfügung stehen.

Der RODNIK e.V. (Fulda) erhielt ein Zertifikat für seine Aktivitäten im Rahmen des städtischen Programms “Demokratie leben!” Gefördert wurde das Projekt "Demokratie und Medienkompetenz - Anforderungen der Zeit!", das die Bedeutung eines bewussten Informationskonsums hervorhebt und die Fähigkeit zur kritischen Bewertung von Medieninhalten fördert. Es wird erwartet, dass das Projekt seinen Teilnehmer*innen zugutekommt und zur Schaffung einer informierten, verantwortungsvollen und engagierten Zivilgesellschaft beiträgt.

Mit einer alten Straßenbahn durch die Stadt wie vor 100 Jahren. Eine ungewöhnliche Exkursion organisierte der gemeinnützige Verein Erfolg e.V. in Köln für die Teilnehmer*innen des Projekts "Engagement für Opfer des Nationalsozialismus-Wir dürfen nicht vergessen...". Eine virtuelle Straßenbahn und ein alter Hutladen - eine einzigartige multimediale Attraktion, die in die Kölner Vergangenheit einführt. Für viele Teilnehmer*innen der Tour war es der erste Kontakt mit virtueller Technik und sie haben viel über die Vergangenheit Kölns gelernt. Das Projekt "Engagement für Opfer des Nationalsozialismus-Wir dürfen nicht vergessen..." wird vom BVRE e.V. mit Unterstützung der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft durchgeführt.

Ein Team von Freiwilligen des Vereins “Integration Partnerschaft Menschenwürde e.V.” aus Düsseldorf nahm am Dreck-weg-Tag teil.

Dabei handelt es sich um einen stadtweiten Aufräumtag, an dem sich Bürgerinnen und Bürger beteiligen, die der Stadt gegenüber nicht gleichgültig sind. Die meisten der Freiwilligen der Organisation sind ältere Menschen, einige von ihnen sind Geflüchtete aus der Ukraine.

Zusammen mit anderen Organisationen beteiligten sie sich trotz des schlechten Wetters aktiv an der Aktion.

Das Jugendteam des Integration-Kulturzentrums e.V. im Kreis Mettmann besuchte Sarajevo. Ziel der Informationsreise war es, nicht nur die Geschichte und Kultur Bosnien-Herzegowinas kennenzulernen, sondern auch in Seminaren und Diskussionen ein tieferes Verständnis für demokratische Werte zu gewinnen, die Themen Gewaltprävention und Toleranzentwicklung zu diskutieren. Unterstützt wurde die Reise durch den LVR, die Magdalena Stiftung und die Herbert-Kögel-Stiftung.

Das Team des Russisch-Deutschen Kulturzentrums Nürnberg e.V. trat mit unglaublichem Erfolg bei der Deutschen Tanzmeisterschaft (GERMAN QULIFAYING DANCE WORLD CUP 2024) auf. Zwei Goldmedaillen und eine Bronzemedaille, 4 Nummern unter den ersten fünf, 10 Choreografien in verschiedenen Alters- und Tanzkategorien unter den ersten zehn in Deutschland. 15 Nummern haben sich über Punkte für die Weltmeisterschaft qualifiziert. Die Gruppen der Tänzerinnen und Tänzer im Alter von 7 bis 25 Jahre wurden vor eineinhalb Jahren im Zentrum gegründet und solche Erfolge sind ein hervorragendes Ergebnis der Arbeit der Choreografin Katharina Fixel und des Trainers Alex.

Modellierton-Camp versammelte mehr als 100 Personen. Dies ist ein ungewöhnliches Camp für russischsprachige Schüler*innen in Deutschland, das von dem Modellierton e.V. aus Rheine (Nordrhein-Westfalen) erfolgreich organisiert wird. Das Thema des Camps war multimedial, das Team arbeitete an Video-Voice-Over, kreierte Schattentheater, tanzte, zeichnete, machte angewandte Kunst. Ein wissenschaftliches Labor wurde eingerichtet. Die Teilnahme an den Modellierton-Camps gibt den Kindern nicht nur die Möglichkeit, sich zu entspannen und Spaß zu haben, sondern auch wichtige Lebenskompetenzen zu entwickeln, wie die Fähigkeit, vor einem Publikum zu sprechen, in einem Team zu arbeiten und sogar eine Führungsrolle zu übernehmen. Modellierton-Camps dienen auch als Einführung in die Jugendarbeit in Deutschland und helfen den Teilnehmer*innen, sich selbst und ihren Platz in ihrem neuen sozialen Umfeld besser zu verstehen.

PHOENIX-Köln e.V. hat das Projekt “Neue Wege” initiiert, das Kindern aus der Ukraine, die wegen des Krieges nach Deutschland kamen, bei ihrer Entwicklung und Integration helfen soll. Schülerinnen und Schüler im Alter von 7 bis 15 Jahren lernen Deutsch. Darüber hinaus wird ihnen eine Vielzahl von kreativen Kursen angeboten, darunter Gesangs-, Tanz- und Theaterpädagogik. Wöchentlicher Unterricht mit erfahrenen Lehrer*innen und Senior*innen hilft ihnen, ihr Potenzial zu entfalten und ihre Persönlichkeit in einer neuen Umgebung zu formen. Der Unterricht ist für die Schüler*innen kostenlos. Das Projekt wird durch das Programm „wir helfen“ gefördert. „wir helfen“ ist die Aktion des „Kölner Stadt-Anzeigers“ für Kinder und Jugendliche.

Фото: de.Perspektive e.V., Ausländerrat e.V., RODNIK e.V., Club Dialog e.V., “Integration Partnerschaft Menschenwürde" (IPM) e.V. e.V., Erfolg e.V., Integration-Kulturzentrums e.V. im Kreis Mettmann, Russisch-Deutschen Kulturzentrums Nürnberg e.V., Modellierton e.V., PHOENIX-Köln e.V.