Ideenwerkstatt. Upgrade des gesellschaftlichen Dialogs
Der BVRE organisierte in Wuppertal eine Ideenwerkstatt im Rahmen des Projekts ImPlural. Daran nahmen Vertreter*innen von Organisationen von Migrant*innen, zivilgesellschaftliche Aktivist*innen sowie Fachleute für gesellschaftlichen Dialog aus verschiedenen Bundesländern teil. Ziel war es, aktuelle Konfliktlinien in der Migrationsgesellschaft zu analysieren und innovative dialogorientierte Formate kennenzulernen, die im Projekt ImPlural seit drei Jahren bundesweit entwickelt werden.
Eröffnet wurde die Werkstatt durch Grußworte des BVRE-Vorstands sowie von Carlos Sierra (Bund der spanischen Elternvereine in der BRD e.V.). Im Namen des ImPlural-Teams stellten Wladimir Weinberg und Denis Hanovs die Struktur, Ziele und bisherigen Ergebnisse des Projekts vor. Sie betonten die Bedeutung vertrauensvoller Räume und interaktiver Dialogformate – von Theater und Film bis zu Spaziergängen und kulinarischen Begegnungen.
Danach wurde die Dokumentation „Gekommen aus der Sowjetunion – gespalten durch Putins Krieg“ gezeigt – ein Film von Katja Garmasch, in dem unter anderen Projektkoordinatoren Hauptrollen spielen. Im Anschluss diskutierten Katja Garmasch, Edwin Warkentin, Irina Gottfried und Yuriy Krotov über die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf post-sowjetische Communitys, unterschiedliche Narrative und innergesellschaftliche Spannungen. Vertreter*innen russlanddeutscher, ukrainischer, oppositionell russischer Organisationen sowie jüdische Kontingentflüchtlinge tauschten sich über Diskursbrüche, Solidarität und zivilgesellschaftliche Verantwortung aus.
Eine Podiumsrunde mit Journalist*innen und Aktivist*innen beleuchtete politische Veränderungen, Migrationserfahrungen und neue Konfliktfelder der vergangenen drei Jahre am Anfang des zweiten Tages der Ideenwerkstatt. Moderation realisierte Marat Trusov.
Im Anschluss stellte das ImPlural-Team sein in den vergangenen drei Jahren populärstes Format vor – das Diskussionsquiz. Parallel dazu fanden zwei Veranstaltungen statt: Auf Deutsch moderierten Max Gede und Olesia Malikova das Quiz „Migras – Zusammenleben in einer Migrationsgesellschaft“, während Yuriy Krotov und Olga Filatow auf Russisch das Format „Wuppertaler Erzählbilder“ durchführten.
Danach diskutierten Expert*innen verschiedener Organisationen über aktuelle Herausforderungen des interkulturellen Dialogs. Im Mittelpunkt standen unterschiedliche Formen von Rassismus und Antisemitismus sowie wirksame Ansätze zu ihrer Prävention.
Am Ende des Arbeitstages präsentierten Denis Hanov und Wladimir Weinberg den methodischen Ansatz zur systematischen Weiterentwicklung dialogischer Formate in der Migrationsgesellschaft.
In mehreren thematischen Runden arbeiteten die Teilnehmenden am dritten Veranstaltungstag an konkreten Ideen und Empfehlungen für das „Upgrade“ des gesellschaftlichen Dialogs.
Die Jugendredaktion des BVRE stellte sich im Abschluss vor. Den musikalischen Ausklang gestaltete Iryna Ivannikova vom Wuppertal Verein Fantasy e.V.