„Kommunikationslabor“ fand in Berlin statt

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An der Tafel liegen Kartenreihen, mit deren Hilfe Vertreterinnen und Vertreter der russischsprachigen Community in Deutschland eine Antwort auf die Frage „Wie können wir in einer Krisensituation eine effektive Kommunikation aufbauen“ suchen?

Mit Facilitation wird das dreitägige Workshop in einem neuen Format, das vom BVRE e.V. entwickelt wurde, abgeschlossen. . Das erste „Kommunikationslabor“ fand vom 13. bis 15. September 2022 in Berlin statt.

„Dies ist eine sehr wichtige Veranstaltung für den BVRE e.V. Wir sehen, dass es in der Gemeinschaft der Menschen, die aus den postsowjetischen Ländern nach Deutschland kamen, oft Konflikte und Missverständnis gibt. Es erreichen uns viele Fragen darüber, wie man in diesen für alle neuen Situationen Kommunikation aufbaut. Unsere Veranstaltung ist eine Gelegenheit, Antworten auf diese Fragen zu finden“, sagt Anastasia Sudzilovskaya, Projektleiterin imKompetenznetzwerk für das „Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft“.

An dem „Kommunikationslabor“ nahmen Menschen teil, die schon lange in Deutschland leben und ukrainische Geflüchtete, die jetzt in der Vereinsarbeit tätig sind.

Im „Kommunikationslabor“ gab es drei Themen. Das erste ist die Dekolonisierung des postsowjetischen Raums. Die Themen Souveränität bewusste Unabhängigkeit sind für die russischsprachige Gemeinschaft neu und es interessiert viele Menschen. Der zweite Block sind Medienerzählungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine. Viele Menschen bilden sich ihre Meinung durch Zeitungsartikel, Fernsehsendungen oder Posts in sozialen Netzwerken. Die Teilnehmer*innen lernten Zusammenhänge zwischen verschiedenen Veranstaltungen und Veröffentlichungen darüber zu sehen. Im dritten Teil haben wir praktische Beispiele der Anti-Krisen-Kommunikation analysiert.

Das Ergebnis des „Kommunikationslabor“ war eine tolle Gruppenarbeit. Die abschließende Facilitation übernahm Alena Moroz. Eine bekannte ukrainische Spezialistin musste Kiew nach Kriegsbeginn verlassen. Dies war das erste Mal, dass sie in Deutschland als Referentin arbeitete.

“Die Gruppe hat eine Bibliothek mit Empfehlungen zusammengestellt mit den Maßnahmen, die ihnen helfen, effektiver mit anderen Russischsprachigen in Deutschland zu kommunizieren. Die Hauptsache ist, dass die Worte jedes Teilnehmenden gehört wurden und wir Kraft in der Meinungsverschiedenheit gefunden haben. Das ist die Wirkung einer solchen Moderationsarbeit. Um sie zu spüren, müssen Sie selbst daran teilnehmen”, sagt Alena Moroz.

Das neue Format des „Kommunikationslabor“ wurde von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr geschätzt. Der BVRE e.V. wird eine solche Veranstaltung in weiteren deutschen Städten durchführen. Das „Kommunikationslabor“ wurde vom Bundesverband russischsprachiger Eltern im Rahmen des Projekts "Kompetenznetzwerk für das Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft" des Bundesprogramms "Demokratie leben!" organisiert.