Dekoloniale Prozesse im postsowjetischen Raum: Communitys als Impulsgeber

In den letzten Monaten hat das Thema der Dekolonisierung des postsowjetischen Raums immer mehr an Bedeutung gewonnen. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, der zum Höhepunkt des Projekts der Rekolonisierung Osteuropas unter Putin geworden ist, hat bei vielen Menschen den akuten Bedarf geweckt, sich mit der Geschichte und Gegenwart des russischen Imperiums auseinanderzusetzen und kritisch zu reflektieren.

Durch die steigende Migration und Flucht aus den postsowjetischen Ländern, die unter anderem politische Gründe haben, ist die Zahl der Menschen, die sich kritisch mit diesem Thema auseinandersetzen oder sich als Aktivist*innen in diesem Bereich engagieren, vor allem in Berlin, deutlich gewachsen. Gleichzeitig ist festzustellen, dass postkoloniale Reflexivität unter russischsprachigen Menschen, unter anderem in Deutschland, fehlt.

Zudem ist es besonders wichtig, die Stimmen derjenigen Menschen wahrzunehmen, die sich bereits seit Jahren für eine dekoloniale Perspektive auf die Geschichte Osteuropas einsetzen und ihr Wissen und ihre Diskriminierungserfahrungen sichtbar machen.

Das Ziel dieser Fachtagung ist es, die neuen Initiativen und Akteur*innen der Zivilgesellschaft zusammenzubringen, um neue Impulse für das Thema zu setzen.
Wie wird das Thema Dekolonisierung von den Communitys wahrgenommen und behandelt?
Welche Widerstände in Bezug auf das Thema zeigen sich und wie kann man damit umgehen?
Welche Chancen ergeben sich aus der Einbeziehung der migrantischen Communitys in diese Diskurse?
Wie verortet sich das Thema in den aktuellen Dekolonisierungsdebatten in Europa?

Registrierung:

Sie können sich für die Konferenz unter der Angabe Ihrer kurzen Motivation zur Teilnahme, Ihres Namens und des Vornamens sowie Ihrer Organisation oder Ihres Tätigkeitsfeldes unter batyr.bikbulatov@bvre.de bis zum 15. September 2023 anmelden. Die Zahl der Plätze ist begrenzt. Sie erhalten von uns eine Bestätigung der Teilnahme und weitere Informationen zur Anreise bis zum 22. September. Eine Übernachtung für die Teilnehmer*innen außerhalb von Berlin ist vorgesehen. Reisekosten, Verpflegung und Übernachtungskosten werden von uns übernommen.